Open Days 2006 in Brüssel: Nanonet folgt Autocluster
Arbeit für Europa


Nach dem großen Erfolg des „Autocluster Styria“ mit bisher rund 7.000 Arbeitsplätzen beginnt die Steiermark, sich nun europaweit mit ihren Schwerpunkten in der zukunftsweisenden Nano-Technologie präsentieren. So wurde diese Woche im Steiermark-Büro Brüssel das „Nanonet Styria“ als Beispiel für regionale Technologie-Kompetenz bei den „Open Days“ in Brüssel vorgestellt. Zu dieser mit rund 5.000 Teilnehmern größten Veranstaltung der Regionen Europas hatte das Steiermark-Büro gemeinsam mit Partnern aus Ungarn, Polen und Spanien einen Workshop über "Innovative Lösungen für regionale Wettbewerbsfähigkeit" vor. Auffallend: Das Thema „Autocluster“ wurde übrigens in dieser Regionen-Arbeitsgruppe den spanischen Kollegen überlassen, die ihre Erfahrungen aus der Region Gallizien präsentieren.
Die Steiermark demonstrierte so eindrucksvoll eine regionale Initiative, die Wachstum und Beschäftigung bringen soll. Die für Regionalpolitik verantwortliche EU-Kommissarin erklärte Danuta Hübner in der Eröffnung: "Es ist unbestritten, dass Europa das Wachstum ankurbeln und mehr Arbeitsplätze schaffen muss. Bei dieser Veranstaltung geht es darum, was unsere Städte und Regionen hierfür tun können. Sie bietet die Gelegenheit, Ideen und nachahmenswerte Verfahren auf eine konkrete Art und Weise auszutauschen und gute Ergebnisse zu erzielen." Das Motto der Open Days lautete deshalb "Investieren in die Regionen und Städte Europas: Öffentliche und private Partner für Wachstum und Beschäftigung".
Übrigens: Danuta Hübner wird Mitte November in die Steiermark kommen, wenn unter dem Titel "New Horizons in Graz" bei einer Best-Practice-Konferenz die jene Musterbeispiele vorgestellt werden, die aus den EU-Strukturfonds gefördert wurden.
Das Programm der Open Days war mit insgesamt mehr als 150 Einzelveranstaltungen äußerst vielfältig. Insgesamt hatten 130 Regionen und Städte sowie auch einige weltweit tätige „Blue Chip-Unternehmen“ mitgewirkt - darunter auch Multis wie etwa Hewlett-Packard, Intel, Microsoft, Philips, SAP, Siemens und etliche Telekom-Firmen.
Auch Kleine erringen große Erfolge mit neuen Nano-Technologien
Das NANONET-Styria gilt schon jetzt als zukunftsträchtiges Modell. Dabei haben sich Wirtschaft, Forschung und das Land Steiermark vernetzt, um die Kompetenzen im Bereich Nanotechnologie zu koordinieren und zu bündeln. Die Erfolgsbilanz kann sich sehen lassen: Kein Wunder dass ein grosser Teil der bundesweiten Fördermittel der österreichischen NANO Initiative in die Steiermark fliessen, die Vernetzung von Forschung und Wirtschaft zahlt sich einfach aus. Dazu kommen klare Signale, die das Land Steiermark setzt. So der jährlich vergebene Nanopreis in den Bereichen Wirtschaft, Grundlagenforschung und Nachwuchs.Wie die sprichwörtlichen Pilze spriessen in der Steiermark zahlreiche Unternehmen: so die BioNanoNet, welche den Einsatz von Nanotechnologie in der Medizin forciert. Denn Nanopartikel eröffnen neue Möglichkeiten in der zielgenauen Darreichung von Medikamenten und weisen daher ein enormes Potential für die Entwicklung neuer Therapieansätze auf.
Beispiel der engen Zusammenarbeit der Wissenschafter ist das "Nano Tec Center“ in Weiz, das 2006 fertiggestellt wird. Die TU Graz und die steirische Forschungsgesellschaft JOANNEUM RESEARCH beabsichtigen durch den Einsatz und Kombination von neuartigen organischen Halbleitern sowie Strukturierungs- und Produktionsmethoden aus dem Bereich der Nanotechnologie neue Anwendungsgebiete in der Sensorik und Optoelektronik zu erschliessen. Und ein konkretes Projekt der Montanuniversität Leoben und der JOANNEUM RESEARCH ist ein Zentrum für Nano Surface Engineering in Leoben, das 2007 durchstartet. Hier geht es darum, dass Werkstoffe mit hauchdünnen Beschichtungen völlig neue Eigenschaften aufweisen, was zahllose Möglichkeiten der Anwendung in der Industrie bieten kann.
Interesse auch von Partner-Regionen
Auch Spitzenrepräsentanten von Partner-Regionen nutzten die Open Days 2006 zu Kontakten mit der Steiermark. So kam etwa der Marschall der Wojewodschaft Lodz, Stanislaw Witaszczyck, in die Avenue de Tervuren, um die weitere Zusammenarbeit mit der Steiermark zu besprechen.