Autocluster, Holz und Kultur sorgen für Interesse der Ural-Region Sverdlovsk
Hochrangige Delegation besuchte die Steiermark


Graz (16.9.2008). Eine hochrangige Delegation aus der russischen Region Sverdlovsk, angeführt von Ministerpräsident Viktor Koksharov und Kulturministerin Natalia Vetrova besuchte gestern die Steiermark, wo sie von Landeshauptmann Mag. Franz Voves und Landtagspräsident Siegfried Schrittwieser empfangen wurde. Besonderes Interesse weckten der steirische Autocluster, das obersteirische Holzinnovationszentrum sowie auch die Grazer Oper, deren Intendant Jörg Koßdorff mit seinem Kollegen Andrej Shishkin aus Jekaterinburg einen lebhaften Erfahrungsaustausch pflegte. Die Region Sverdlovsk liegt im Ural-Gebirge rund 1.500 Kilometer östlich von Moskau an der Grenze zwischen Europa und Asien. Sie ist vor allem wegen ihrer Bodenschätze bekannt.
Im Arbeitsgespräch mit Landeshauptmann Voves standen Gemeinsamkeiten mit der Steiermark im Vordergrund: Wie die Steiermark gilt auch das Ural-Gebiet - wenn auch in größerem Maßstab - wegen der Erzvorkommen als traditionelle Industrieregion. "Wir haben in den vergangenen Jahren eine große Umstrukturierung durchgeführt und sind vom Rohstofflieferant mit Roheisen und Holz zum Komplettanbieter in vielen Spezialgebiten geworden", erklärte Voves und bot gerne die Erfahrungen der Steiermark an. Ministerpräsident Koksharov, der nahezu akzentfrei Deutsch spricht, interessierte sich besonders auch für den Holz-Sektor, zumal in seiner Heimat der Waldreichtum noch nicht intensiv genutzt werde. Darüber hinaus wird von der Berg-Universität Jekaterinburg eine Zusammenarbeit mit der Montanuniversität Leoben angestrebt und auch Kulturministerin Vetrova unterstrich ihr Interesse für die Steiermark durch ein ausführliches Gespräch mit Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Kurt Flecker.
In Sverdlovsk ist das Investitionsvolumen aus Österreich 2007 auf mehr als 20 Millionen € gestiegen. Der Außenhandel mit Österreich erreichte 2007 ein Volumen von 72,8 Millionen € - ein Wachstum von rund 53 Prozent gegenüber dem Jahr 2006 bei einem Wirtschaftswachstum von 8,3 Prozent. Große Unternehmen sind dort engagiert, wie etwa auch Andritz mit dem Bau einer Zellstoff- und Papierfabrik. Bei Direkt-Investitionen liegt die Region auf Platz sieben in Russland, wobei Großbritannien, USA, Niederlande und Zypern an der Spitze stehen.