Steirische Delegation forciert Öko-Projekte in Aserbaidschan
Besuche in der Autonomen Republik Nachitschewan und in der Hauptstadt Baku
Nachitschewan/Baku/Graz (27.04.2009) - Noch bevor beim EU-Gipfel Anfang Mai in Prag die „Östliche Partnerschaft“ mit den EU-Nachbarländern zwischen Baltikum und Kaukasus begründet wird, reiste in der vergangenen Woche eine steirische Delegation mit Landtagspräsident Siegfried Schrittwieser an der Spitze nach Aserbaidschan. Dieses Land ist - trotz Wirtschaftskrise - dank seiner Erdöl- und Erdgasreserven der absolute Wachstums-Spitzenreiter.
Zu diesem Besuch hatten das Wirtschaftsministerium Aserbaidschans und besonders der Präsident der Autonomen Republik Nachitschewan, Wasif Talibow, eingeladen, nachdem in den vergangenen zwei Jahren Delegationen in die Steiermark gekommen waren, um Ideen für Reformen in seinem Land zu finden. Die Ergebnisse: Sowohl steirische Firmenvertreter als auch Öko-Cluster und die Landesverwaltung konnten mit Know-how in Sachen erneuerbarer Energie und Umwelttechnik punkten. Darüber hinaus bahnt sich eine Zusammenarbeit der Universitäten und in der Tourismusentwicklung an.
In Nachitschewan - diese Exklave Aserbaidschans liegt an der Grenze zu Iran und zur Türkei und ist die Heimat von Präsident Aliyew - wurde die Delegation überaus herzlich empfangen. Der Präsident dieser Autonomen Republik, Wasif Talibow, der selbst zwei Jahre zuvor die Steiermark besucht hatte, präsentierte in einem Fachgespräch mit der Delegation Kooperationsmöglichkeiten mit seinem Lande:Dies umfasst die Tourismus-Entwicklung genauso wie Kraftwerksbau, Bildung, Sport und natürlich die Universitäten. Darüber hinaus wurde ein Business-Forum für steirische Firmen organisiert und Sehenswürdigkeiten - wie etwa ein Salz-Heilstollen oder das Grabmahl des an dieser Stelle angeblich gelandeten Proheten Noah besichtigt.
In Baku, heuer auch eine der drei "Islamischen Kulturhauptstädte - wurde die Delegation vom Parlamentspräsidenten Ogtay Asadov, dem Kultur- und Tourismusminister Aboulfas Garayev, dem Wirtschaftsminister Shain Mustafayev, dem Vize-Außenminister Khalaf Khalafov, und dem Bürgermeister der Stadt Baku Hajibala Abutalibov, empfangen. Bei Terminen in Ministerien standen die Gemeinsamkeiten zwischen Österreich und Aserbaidschan im Vordergrund: So ist Aserbaidschan etwa gleich groß wie Österreich und hat auch gleich viele Einwohner. Die Nabucco-Gaspipeline soll künftig eine Direktverbindung bis Wien schaffen. Im steil aufstrebenden Baku steht unterdessen ein aus Öl-Fonds gespeistes Investitionsbudget bereit, das in fünf Jahren von einer auf 16 Millionen Euro vervielfacht wurde. Und die EU will im Rahmen der „Östlichen Partnerschaft“ bis 2013 weitere 600 Millionen für gemeinsame Projekte investieren.
Delegationsleiter Schrittwieser: „Während einer Wirtschafts- und Finanzkrise, wie wir sie seit den 20er-Jahren nicht mehr erlebt haben, ist es nicht Stil unserer Politik, zuhause zu warten, bis jemand kommt und uns Arbeit bringt; wir müssen in Märkte, wo es Wachstum gibt – und hier gibt es Zuwächse von bis zu 14 Prozent“. Erfreulich: Bei zwei Business-Foren gab es rund 100 Firmen-Kontakte. Dabei ging es um „Green Energy“, also Windkraftwerke, und Warmwasserbereitung und den Komplex Dämmung/Isolierung („Green Building“) genauso wie um Thermen-Consulting und Anlagen für unterschiedlichste Branchen.
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Weitere Berichte in- " Steiermark-Heute TV" (c) ORF
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- Berichte " Kleine Zeitung"
- Berichte " Steirerkrone"
- APA.az online TV (EN)
- Bericht des Außenministeriums Nachitschewan (EN)
- Print-Fassung dieses Berichts in " Steiermark-Report 05/2009"