Vorbildhafte Aktion: Schule wurde zu Mini-Europa



Völkermarkt (5. Juli 2010). Eine Schule ist Europa: Das Alpe-Adria Gymnasium in der Kärntner Bezirksstadt Völkermarkt veranstaltete heute, Montag, einen ganz besonderen „Europatag". Dr. Wolfgang Wolte, ehemaliger EU-Botschafter Österreichs in Brüssel und Dr. Heidi Zikulnig, Leiterin von "europe direct" Steiermark waren als Fachleute anwesend; und das - wie Zikulnig als Absolventin dieses Gymnasiums stolz betonte - als „verlängerter Arm der Europäischen Kommission". Im Mittelpunkt des Geschehens standen jedoch die Schüler, die durch das Programm führten und dieses tatkräftig gestalteten. Was da nach intensiver Vorbereitung unter der Leitung von Prof. Mag. Elfriede Kopeinig zustande kam, wurde ganz standesgemäß mit der Europahymne eröffnet.
Große europäische Vordenkerinnen und Vordenker wie Bertha von Suttner, Konrad Adenauer oder Alcide de Gasperi durften nicht fehlen, ehe 27 Schüler anhand von Modellen der einzelnen Mitgliedstaaten die Entstehung und Entwicklung der Europäischen Union und die einzelnen Erweiterungsprozesse darstellten. Im Laufe des Vormittags wurden die Europäische Kommission, das Parlament, der Ministerrat sowie die Entwicklung und Ausgestaltung des Euros in anschaulicher Weise erläutert. Eine Tanzgruppe und Chöre der Musikklassen trugen, nach dem Prinzip der kulturellen Vielfalt diverse Stücke aus den Mitgliedstaaten vor. Mit einem Musikstück der Schulband „European Youngstars" endete der bunt gestaltete Vormittag. In jedem Klassenraum wartete ein Land der Europäischen Union auf seine Entdeckung, wobei die jungen Künstlerinnen und Künstler nicht an dekorativen, musikalischen und kulinarischen Elementen sparten. Die Palette reichte von Irish Stew über den französischen Film bis hin zur schwedischen Disko.
Beim Afternoon Tea im Klassenraum „Großbritannien" stellten sich Heidi Zikulnig und Wolfgang Wolte dann den Fragen der Schüler und Schülerinnen zur Europäischen Union. Anhand der Diskussion über die Mitgliedschaft Österreichs in der Europäischen Union und deren Vorteile in wirtschaftlicher Hinsicht sowie den Entscheidungsfindungs- und Gesetzgebungsprozess innerhalb der Europäischen Institutionen wurde erfolgreich versucht, die gängigen Vorurteile der Bevölkerung auszuräumen und den Schülern und Schülerinnen einen Einblick in die Arbeits- und Funktionsweise der EU zu geben. Die jungen Kärntnerinnen und Kärntner zeigten sich sehr interessiert an den Erweiterungsstrategien, insbesondere an den Beitrittsperspektiven der Türkei.
Die Schule hat unter Mitwirkung ihrer Lehrer, Schüler und Schülerinnen ein umfangreiches Projekt ganz im Zeichen Europas und der Europäischen Union auf die Beine gestellt, das seinen Zweck, das grenzenlose Lernen und Arbeiten sowie das Interesse an der Europäischen Union, ihren Kulturen und Mitgliedsstaaten, sicherlich erfüllt hat.
Martina Spreitzhofer