"Starke Info-Netzwerke helfen, Zusammenhänge zu verstehen"
Richard Kühnel, Leiter der Vertretung der EK in Wien, auf Steiermark-Tour



Graz, 17.1.2011 - Richard Kühnel, Leiter der Ständigen Vertretung der EU in Wien, besuchte heute die Steiermark. Ein umfangreiches Programm sah ihn unter anderem bei Meetings mit Landesrat Dr. Christian Buchmann und dem Zweitem Landtagspräsidenten Franz Majcen, bei einem intensiven Informationsaustausch mit Bezirkshauptleuten und Vertretern von Europe Direct in den 16 steirischen Bezirkshauptmannschaften sowie mit Repräsentanten des Internationalisierungscenters Steiermark, der Landwirtschaftskammer und der Akademie Graz. Am Nachmittag stand noch ein Besuch der Graz International Bilingual School (GIBS) auf dem Programm, ehe am Abend eine Diskussion mit der Société France-Autriche im Hotel Erzherzog Johann den langen Tag abrundete. Ein Tag, der unter dem Motto stand, Netzwerke zu knüpfen und diese zu pflegen ist eine fundamentale Aufgabe zur Verbesserung des Informationsflusses zwischen Bevölkerung und EU-Kommission.
In der von Dr. Heidi Zikulnig geleiteten vormittäglichen Europe direct-Besprechung in der Europaabteilung der Steiermärkischen Landesregierung betonte Kühnel die Wichtigkeit der "Europa 2020"-Strategie, deren Kernziele stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung rücken sollten. "Es geht um das Wissen, dass wir nur gemeinsam in diesem großen globalisierten Markt bestehen werden", stellte er an den Beginn seiner Ausführungen.
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Die Beschäftigungsquote unter den 20- bis 64-jährigen sollte unter anderem durch die vermehrte Einbeziehung der Frauen und älteren Arbeitnehmer sowie die bessere Eingliederung von Migranten in die Erwerbsbevölkerung von derzeit 69 Prozent auf mindestens 75 Prozent ansteigen.
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Das Investitionsziel der EU im FuE-Bereich beträgt derzeit 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Dabei ist deutlich geworden, dass sowohl der öffentliche als auch der private Bereich in FuE investieren müssen, doch lag das Augenmerk bislang mehr auf der Höhe der Investition als auf ihrer Wirkung. Die Bedingungen für private FuE-Investitionen in der EU müssen unbedingt verbessert werden, was durch viele der hier vorgeschlagenen Maßnahmen geschehen wird.
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Verringerung der Treibhausgasemissionen, ausgehend vom Niveau des Jahres 1990, um mindestens 20 Prozent bzw. um 30 Prozent, sofern die Bedingungen2 hierfür gegeben sind. Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien an unserem Gesamtenergieverbrauch auf 20 % und Steigerung der Energieeffizienz um 20 Prozent.
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Im Bildungsbereich soll das Problem der Schulabbrecher angegangen und die Schulabbrecherquote von derzeit 15 auf 10 Prozent reduziert und gleichzeitig der Anteil der Bevölkerung im Alter zwischen 30 und 34, der ein Hochschulstudium abgeschlossen hat, von derzeit 31 Prozent bis 2020 auf mindestens 40 Prozent gesteigert werden.
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Die Zahl der Europäer, die unter den nationalen Armutsgrenzen leben, sollte um 25 Prozent gesenkt werden, was 20 Millionen Menschen aus der Armut befreien würde.
Jedes dieser ambitionierten aber realistischen Ziele könne allerdings nur erreicht werden, wenn alle Mitgliedstaaten an einem Strang ziehen, betonte Kühnel.
Umfangreiches Informationsangebot - Diskussion über "EU-Schülerkalender"
Sowohl Kühnel als auch Zikulnig wiesen auf das umfangreiche Informationsangebot hin, das jedem zur Verfügung stehe. Schwerpunkte in der Zielgruppenarbeit für 2011 seien die Schulen und die Gemeinden. Das Stichwort Schulen führte natürlich unweigerlich zu einer Diskussion um den vielzitierten Schülerkalender. "Dass in diesem Kalender keine religiösen Feiertage vorkommen, war auch nicht vorgesehen, aber die Intensität der öffentlichen Diskussion hat nun dazu geführt, dass ein Ergänzungsblatt mit allen Feiertagen - vom Osterfest bis zum Ramadan - herausgegeben wird.
Josef Bauer



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