Aktion "EU in Schulen" zieht erfreuliche Zwischenbilanz
Europawissen für Schüler, Lehrlinge und Maturanten
Graz (23. April 2012) — Europe Direct ist ein von der Europäischen Union gefördertes Projekt, an dem das Bundesland Steiermark teilnimmt. "Unsere Hauptaufgabe besteht darin", erläutert Heidi Zikulnig von der Europaabteilung des Landes, "Menschen aller Altersstufen einen Wissensvorteil über die Europäische Union zu vermitteln." Einen Schwerpunkt bildet dabei die Aktion "EU in Schulen". Hier kommen Experten der Europaabteilung in die jeweiligen Schulklassen und diskutieren mit den Kindern und Jugendlichen auf unterhaltsame Weise über Europa. Darüber hinaus ermöglichte Landesrat Dr. Christian Buchmann, dass Reisen steirischer Lehrlinge und Schülerinnen und Schüler in eine der EU-Metropolen Brüssel, Straßburg oder Luxemburg gefördert werden. Rund 500 Jugendliche nehmen heuer an dieser Aktion teil.
Auf die Zuschüsse für EU-Reisen setzte ein richtiger Run ein: Schon nach drei Monaten war weit mehr als die Hälfte des Jahresbudgets ausgeschöpft. Das heißt, dass man sich beeilen muss, wenn man für heuer eine Brüsselreise mit Schülern plant. Details über die Förderungen finden Sie hier.
Landesrat Buchmann geht es bei dieser Aktion darum, dass junge Steirerinnen und Steirer mit der persönlichen Erfahrung bereichert von Brüssel, Straßburg oder Luxemburg nach Hause kommen: "Selbst Erlebtes bildet immer das stärkste Argument gegen billige Vorurteile", ist er überzeugt.
Die Europaabteilung kommt in die Schule
"EU in Schulen" nennt sich die Aktion, in deren Rahmen im heurigen Schuljahr bereits mehr als 1500 Schülerinnen und Schüler von Fachleuten der Europaabteilung des Landes in Kooperation mit Studierenden des Europarechts der Grazer Karl Franzensuniversität besucht wurden.
Während es in den Volksschulen darum geht, den Horizont der Kinder in spielerischer Form von der Klassengemeinschaft auf Europa zu erweitern, lernen die Schüler bis zum 15. Lebensjahr die Funktionsweise der Europäischen Union kennen. Was macht die EU-Kommission, wofür ist das Parlament zuständig, was macht der Rat – das sind die Fragen, mit denen sie sich auseinandersetzen.
In der Oberstufe geht es mehr in die inhaltliche Tiefe. Da wird schon darüber diskutiert, was etwa der Unterschied zwischen Primär- und Sekundärrecht ist oder die Frage erörtert, warum ein österreichisches Kommissionmitglied nicht für Österreich sprechen darf (Naja, weil er eben für alle 27 Mitgliedstaaten zuständig ist, und nicht für ein einzelnes). Möglichst breiten Raum lassen die Vortragenden den Fragen, die den Schülerinnen und Schülern auf der Zunge brennen. Hier kommen naturgemäß die in den Medien aktuell diskutierten Ereignisse auf's Tapet. Höchst interessant, wie sich etwa die Meinung zu Griechenland binnen Minuten um 180 Grad drehen kann, wenn den Jugendlichen die katastrophalen Folgen einer Staatspleite Griechenlands bewusst werden. Weiters erfreulich: Die meisten jungen Menschen zeigen im Zusammenhang mit dem Wahlrecht, das ihnen mit der Vollendung des 16. Lebensjahres zur Verfügung steht, dass sie sehr wohl wissen, welche Verantwortung sie damit übernehmen. Nun, einigen wenigen ist das nicht ganz so klar, aber das soll ja auch bei älteren Semestern mitunter vorkommen.
Josef Bauer
Bilderbogen "EU in Schulen"



