Schüler überreichen Brief an Brüssel
Enquete "EU - Zukunftsmodell für wirtschaftliche und soziale Stabilität"


Graz [09.05.2009].- Rund 300 Gäste folgten der Einladung von Landeshauptmann Mag. Franz Voves und dem Europazentrum Graz zur EU-Enquete anläßlich des heutigen Europatages in die Aula der Alten Universität in Graz. Ein "Brief an Brüssel", verfasst von Schülerinnen und Schülern aus Steiermark und Slowenien sowie ein Sprechchor, in dem die Jugendlichen europäische Werte interpretierten, beeindruckten das Publikum wie auch die hochkarätigen Diskutanten.
Landeshauptmann Voves unterstrich in seiner Eröffnungsrede die bisherige Bedeutung der Europäischen Union in wirtschaftlichen Belangen, forderte aber, dass in Zukunft verstärkt auch soziale Belange in den Mittelpunkt gerückt werden müssen. Als - wie er sich selbst bezeichnet - "glühender Europäer" nahm er die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise zum Anlass für einen Rückblick: 1929 habe es eine ähnliche Krise gegeben, die in einen schrecklichen Krieg mündete. Um dies für die Zukunft zu verhindern, wurde das gemeinsame Europa gegründet. Diese Wirtschaftsgemeinschaft war vorerst wichtig und sinnvoll. Sie hat der Steiermark allein in den vergangenen fünf Jahren elf Prozent Wachstum des Bruttoregionalprodukts gebracht. "Jetzt müssen in Europa jene Themen Vorrang haben, die die Menschen direkt betreffen - wie Arbeitsplätze und soziale Sicherheit", so der Landeshauptmann.
Univ.-Prof. Dr. Reinhard Rack knüpfte als Vorsitzender des Europazentrums Graz beim Thema Solidarität an: "Es geht um die Zukunft unserer Jugend", betonte er eindringlich und forderte das Publikum auf: "Gehen sie zur Wahl und bewegen sie auch ihre Freunde dazu, ihr Wahlrecht wahr zu nehmen!"
In der Podiumsdiskussion war man sich über die Notwendigkeit eines gemeinsamen Europas einig. ORF-Moderator Günther Bauer begrüßte zur Diskussion MEP Dr.in Maria Berger, Dr.in Hella Ranner, Mag.a Ulrike Lunacek, MEP Mag. Jörg Leichtfried und den slowenischen EU-Experten Marko Makovec. Eine besondere Auszeichnung erfuhr die Enquete durch die Anwesenheit des Hohen Repräsentanten der Internationalen Gemeinschaft in Bosnien und Herzegowina, dem Österreicher Dr. Valentin Inzko: "Europa ist ein einzigartiges Projekt und vergleichbar mit einem friedvollen Haus mit vielen Etagen", erklärte er, wobei er einschränkte: "Europa ist nach wie vor eine Baustelle".
Gefragt nach ihren Vorstellungen über die zukünftige Entwicklung dieser Baustelle waren sich alle einig, die Informationen für die BürgerInnen der Europäischen Union müßten besser und die Jugend stärker in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Diesen Punkt hatte schon eingangs Reinhard Rack angesprochen, der seit 1995 dem Europaparlament angehört. "Das berühmte Sprichwort 'hast du einen Opa, dann schick' ihn nach Europa' stimmt nicht mehr", - es sind nun sehr viele junge Politiker im Europaparlament. Nur er selbst ist mittlerweile tatsächlich Opa geworden: "Und deshalb trete ich nicht mehr an!"
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