EU: Regionen zwischen Ostsee und Adria fordern Hochleistungs-Schienenverbindung
Semmering- und Koralmtunnel sind Schlüsselprojekte an der Route Danzig-Bologna
Brüssel/Graz (07.10.2009) - Regionen aus fünf Staaten zwischen Italien und Polen treten gemeinsam für die Aufwertung des Schienenverkehrs zwischen Ostsee und Adria ein. Im Zuge einer Präsentation, die vom Steiermark-Büro Brüssel gemeinsam mit der steirischen EU-Abgeordneten Hella Ranna am Dienstagabend im Europaparlament organisiert wurde, unterschrieben Vertreter von 14 Regionen eine Erklärung, in der die "konsequente und rasche Umsetzung des Baltisch-Adriatischen Korridors" zwischen Danzig und Bologna verlangt wird. "Es geht um die Verbesserung der Verkehrs-Infrastruktur als Voraussetzung für unsere Wirtschaft genauso wie um Verkehrssicherheit und um das Zusammenwachsen des neuen Europa", erklärte Landeshauptmann Franz Voves, der gemeinsam mit Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder die Steiermark vertrat. Es geht darum, dass die Europäische Union diese Route in die Transeuropäischen Netze aufnimmt. Mit dem Semmering- und dem Koralmtunnel sind zwei wichtige Schlüsselprojekte betroffen, wo mögliche EU-Unterstützungen verdoppelt werden könnten.
Dazu bestehen durchaus Chancen. So hob EU-Verkehrskommissar Antonio Tajani - ein Italiener - die Bedeutung dieser Verkehrsachse zwischen italien, Österreich, Slowakei und Tschechien und Polen hervor und sagte seine Unterstützung zu. Ebenso der Europaparlamentarier Brian Simpson, der Chef des Verkehrsausschusses, dem die beiden steirischen Abgeordneten Dr. Hella Ranna und Mag. Jörg Leichtfried angehören. Entsprechend groß der Andrang bei der Veranstaltung: Acht regionale Regierungs-Chefs - also Landeshauptleute, Regions-Präsidenten oder Marschälle - sowie mehr als 30 Europa-Parlamentarier nahmen gemeinsam mit rund 250 Länder-Vertretern und Experten an der Präsentation teil.
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Steiermark-Schwerpunkt "Innovation" bei den diesjährigen "Open Days" der Regionen
Der Zeitpunkt für die Vorstellung dieser "baltisch-adriatischen Achse" war gut gewählt: Diese Woche finden in Brüssel die jährlichen "Open Days" statt, die vom EU-Ausschuss der Regionen veranstaltet und von rund 5.000 Mandataren und Fachleuten - heuer auch einigen Abgeordneten des Landtag Steiermark - besucht werden. Landeshauptmann Voves eröffnete am Dienstagvormittag im Steiermark-Büro einen Experten-Workshop zum Thema "Innovation in Regionen". Anschließend nahm er an dem Treffen der interregionalen Arbeitsgruppe "Automotive Crisis" teil, wo Regionen mit bedeutender Automobil-Industrie aus ganz Europa gemeinsam für Arbeitsplätze kämpfen. Heute, Mittwoch, nimmt Voves als Mitglied an den Sitzungen des Ausschusses der Regionen teil.