Finnisches Bildungssystem als "Exportgut"
Botschafterin zum Antrittsbesuch in der Grazer Burg

Graz [24.02.2010].- Das finnische Bildungssystem, das im internationalen Vergleich gerade in den vergangenen Jahren wegen seiner hervorragenden Erfolge gelobt wurde, war ein wichtiges Thema eines Arbeitsgespräches, zu dem Botschafterin Satu Marjatta Rasi heute, Mittwoch, in die Grazer Burg kam. "Wir sehen unsere Bildung genauso als ,Exportgut' wie andere Produkte, die international gefragt sind", erklärte die Diplomatin im Gespräch mit Landeshauptmann Mag. Franz Voves. Dieser griff das Thema gerne auf und regte an, die Zusammenarbeit steirischer Schulen mit Finnland zu forcieren.
Gemeinsame Projekte mit Finnland werden schon von einigen steirischen Schulen durchgeführt, die etwa die Förderungsmöglichkeiten der Europäischen Union in den Programmen "Comenius" (Zusammenarbeit von Schulen) und "Leonardo" (Berufsausbildung) in verschiedensten Projekten und Schulpartnerschaften nützen.
Zwischen Finnland und Österreich, die als neutrale Länder vor 15 Jahren der Europäischen Union beigetreten waren, bestehen traditionell hervorragende Beziehungen. In der Steiermark drückt sich dies auch durch die Tätigkeit der Österreichisch-Finnischen Gesellschaft aus, die - mit insgesamt rund 120 Mitgliedern - regelmäßig verschiedenste Veranstaltungen organisiert. Dazu zählen sowohl die Brauchtumspflege - wie etwa mit dem "Juhannusfest" im Juni und dem "Pikkujulufest" im Dezember - als auch Treffen der finnischen Gemeinde in der Steiermark oder der Studenten, die im Rahmen des Erasmus-Programmes der Europäischen Union an steirischen Universitäten und Fachhochschulen ein Auslandssemester absolvieren.
Für die Familie von Finnlands Honorarkonsul Johannes Hornig hat diese Tätigkeit übrigens Tradition: schon 1973 hatte der Unternehmer Johann Hornig senior das Ehrenamt übernommen, Finnland in der Steiermark konsularisch zu vertreten. Und es mag schon damals ein Zufall gewesen sein, dass die Finnen nicht nur im Speiseeiskonsum mit mehr als 13 Liter pro Kopf und Jahr einen Europarekord erreichen, sondern auch in der Kaffee-Statistik ebenfalls an der Europa-Spitze stehen.