Energieeffizienz und Lebensmittelqualität als Schwerpunkt für EU-Projekte
"NetWorkShop" mit Partnerregionen aus ganz Europa


Graz (14. September 2010).- Das Land Steiermark will in der Zusammenarbeit mit Partnerregionen verstärkt EU-Projekte durchführen. Dazu begann heute (14.09.2010) ein zweitägiger "NetWorkShop", zu dem rund 40 Fachleute aus 14 anderen Regionen nach Graz gekommen sind, um eine Zusammenarbeit mit der Steiermark in den Schwerpunktbereichen "Good Food" (Lebensmittelerzeugung und -qualität) sowie "Energy Efficiency" zu erörtern. Bei der Eröffnung unterstrich Landeshauptmann Franz Voves, dass - laut jüngster Eurobarometer-Untersuchung - solche Kooperationen absolut gewünscht sind: "Gerade angesichts der Wirtschaftskrise sind 86 Prozent der Europäer überzeugt, dass diese Zusammenarbeit noch verstärkt werden muss." Die Steiermark ist bei den aktuellen EU-Programmen für die so genannte "Europäische Territoriale Zusammenarbeit" gut aufgestellt: 37 Akteure haben sich - wie der Leiter der Europa-Fachabteilung, Ludwig Rader, bekannt gab - seit 2007 an 67 Projekten mit einem Gesamtvolumen von 163 Millionen Euro beteiligt.
Als Europa-Referent sieht Landeshauptmann Voves in dem steirischen Partner-Netzwerk einen Zusatz-Nutzen: "Wenn wir gemeinsam auftreten, können wir bei der EU mehr erreichen", erklärte er und wies auf die Verhandlungen um eine Aufwertung der Semmering- und Koralmstrecke im Rahmen der Transeuropäischen Netze (TEN). Dafür setzen sich - auf Initiative der Steiermark - alle Regionen zwischen Ostsee und Adria im Rahmen einer "Baltisch-Adriatischen Achse" erfolgreich ein. Gleichzeitig betrachtet Voves die Kooperation auch als Beitrag für die EU-Strategie "Europa 2020", die ein intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum erreichen soll.
Dies gilt besonders für die Schwerpunkte des Workshops. Dort stehen Themen im Vordergrund, wo die Steiermark an der Europa-Spitze steht: "Unsere PartnerInnen aus anderen Regionen haben daran enormes Interesse", erklärte Heidi Körbler, die seit einem Jahr das Referat Außenbeziehungen und Entwicklungszusammenarbeit in der Landesverwaltung leitet. "Unser Ziel ist es, die Zusammenarbeit auf eine hocheffiziente Grundlage zu stellen und damit den größtmöglichen Nutzen für die Steiermark zu erreichen", betonte sie.
Die Europäische Union legt in der aktuellen Förderperiode einen Schwerpunkt auf die so genannte "Europäische Territoriale Zusammenarbeit": Dort stehen für regionale Projekte insgesamt knapp neun Milliarden Euro bereit, auf Österreich entfallen davon rund 250 Millionen Euro. Gefördert werden gemeinsame Projekte von Regionalverwaltungen, die Entwicklung von Wirtschaftsbeziehungen und die Vernetzung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Die Zusammenarbeit ist auf die Bereiche Forschung, Entwicklung, Informationsgesellschaft, Umwelt, Risikoprävention und integrierte Wasserwirtschaft ausgerichtet. Auch Regionen aus Nicht-EU-Staaten können daran unter bestimmten Voraussetzungen teilnehmen. Dazu stehen das "Europäische Nachbarschafts- und Partnerschaftsinstrument" (ENPI) für Länder wie die Ukraine oder Aserbaidschan sowie das "Instrument für Heranführungshilfe" (IPA) zur Verfügung, das vor allem den Westbalkanländern zugute kommt. Darüber hinaus stehen natürlich enorme Mittel für Forschungsvorhaben - etwa aus den jeweiligen Themenbereichen des EU-Rahmenprogramms "FP7" - bereit.
Weitere Informationen: => www.europa.steiermark.at/networkshop
Graz, am 14. September 2010