Europaweite Vernetzung für steirische Bildung, Frauen- und Jugendprojekte
Steirische Bildungslandesrätin führte Fachgespräche in Brüssel
Brüssel/Graz (1.2.2011) - Eine Reihe intensiver Gespräche stand auf der Tagesordnung des Brüssel-Besuchs von Landesrätin Elisabeth Grossmann zu Beginn dieser Woche. Der Bildungsminister der belgischen Region Flandern, Pascal Smet, erläuterte ihr das dortige Schulsystem, das – etwa mit einem Pflicht-Kindergartenjahr und einem förderungsorientierten Schulbudget – vorbildliche Pisa-Ergebnisse erzielt. Mit Vertretern aus den Bereichen Jugend und Frauenpolitik besprach sie mögliche interregionale Kooperationsprojekte. „Es gibt zahlreiche Ansätze, unsere Jugendorganisationen zu vernetzen, europaweit zusammenzuarbeiten und so auch EU-Förderungen zu nützen", zog Grossmann eine zufriedene Bilanz.
Das Programm war dicht gedrängt: Zuerst ein Fachgespräch mit dem Sekretär des „Europäischen Jugendforums", Guiseppe Porcaro, wo Grossmann vorbildliche steirische Jugendprojekte – wie etwa „Panthersie für Europa" – vorstellte. Gleich anschließend das Treffen mit ihrem Amtskollegen der belgischen Region Flandern, die zu den Pisa-Spitzenreitern zählt. Dort hat man gute Erfahrungen mit einem „kinderorientierten" Schul-Finanzierungssystem: Rund 14 Prozent der Finanzmittel werden schülerspezifisch den Schulen zugeteilt, um die schwächeren Schüler zu unterstützen. Flanderns Minister Smet kommt dabei die Tatsache zu Gute, dass in Belgien die Regionen für Bildung verantwortlich sind.
Mögliche EU-Projekte zu Frauenthemen standen schließlich im Vordergrund der Treffen mit der Chefin der „Europäischen Frauenlobby", Cécile Gréboval, und der ungarischen Abgeordneten zum Europaparlament, Zita Gurmai, die der steirische Europaparlamentarier Jörg Leichtfried eingefädelt hatte.
Die steirische Jugend- und Bildungspolitik ist im Rahmen der neuen EU-Wachstumsstrategie "Europa 2020" herausgefordert: Nach dieser Strategie soll unter anderem die Zahl der Schulabbrecher gesenkt werden, andererseits umfasst das Paket auch die Leitinitiative "Jugend in Bewegung". Beides kann – so die Europäische Kommission – in den kommenden zehn Jahren nur dann erfolgreich umgesetzt werden, wenn sich Regionen aktiv daran beteiligen.