Buchmann sieht Europatag als "Auftakt zur kulturellen Vernetzung"
„Nicht nur Knoten bilden das Netz“


Graz (10.05.2011). - Die Steiermark könnte und sollte sich wieder stärker ihrer Funktion als internationale "kulturelle Brücke" bewusst werden und sich neu positionieren. "Mir liegt es am Herzen, dass wir unsere kulturelle Vielfalt mit den Partnern jenseits der Grenzen austauschen, in Nachbarländern und darüber hinaus", sagte am Montagabend Landesrat Christian Buchmann, der als Referent für Europa und Kultur zum Europatag am 9. Mai zu einem hochkarätigen Diskussionsabend von Künstlern, Kulturmanagern, Autoren und Journalisten in die Alte Universität geladen hatte. Er werde, so betonte Buchmann vor dem bis zum letzten der 250 Plätze gefüllten Auditorium, dabei keinen Fokus seitens der Politik auf eine bestimmte Sparte legen, denn: „Die Schwerpunkte können nicht von der Politik verordnet werden, sie müssen sich aus den Szenen der Kunst- und Kulturschaffenden heraus entwickeln."
Buchmann erwähnte dabei das Projekt "Trigon", das sich als kulturelles Dreieck zwischen Österreich, dem früheren Jugoslawien und Ungarn in den 1960er-Jahren ergeben hatte. "Mit dem EU-Beitritt Kroatiens, auf den wir hoffen, werden nach Slowenien und Ungarn nun alle diese Regionen innerhalb der Europäischen Union liegen, damit ist das heute ein neues Umfeld", sagte Buchmann. So betrachtete er dieses Treffen zum Europatag als "Auftakt für eine neue Vernetzung, die sich ihrer Stärken bewusst ist, aber auch an den Schwächen nicht vorbeisieht".
Der Autor und Journalist Martin Pollack, der erst kürzlich mit dem "Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2011" ausgezeichnet worden war, analysierte zu Beginn das Thema „Über die Grenzen". Er sprach die Faszination von Grenzen an, dass das neue Europa aber auch zu einem Verwischen der Unterschiede zwischen den Ländern führe. Er kritisierte aber auch die Haltung von EU-Mitgliedsstaaten zu ihren Außengrenzen und ihrer Haltung zB gegenüber Menschen, die aus Nicht-EU-Ländern kommen.
Der bekannte Kultur-Redakteur, Peter Wolf, moderierte die darauf folgenden Panele „Mobilität" sowie „Identität" in gewohnt professionellem Stil, indem er mit den DiskutantInnen (siehe Programm) deren unterschiedlichste Blickwinkel treffend erörterte. Sehr klar wurde in dieser Betrachtung, dass wie der Titel der Veranstaltung angekündigt hat, nicht nur Knoten das Netz bilden, sondern vor allem die Verbindung zwischen den Knoten entscheidend ist.
Ferdinand Krainer
=> Programm des Europatags-Festakts
Bildergalerie zum Festlichen Europatag in der Aula der Alten Universität
Der Bilderbogen macht deutlich, dass großer Bedarf besteht, europäische Kulturthemen zu diskutieren. Vor allem aber zeigen die Fotos die gute Atmosphäre, die unter den Kulturschaffenden herrscht.
























































