"Fest für den Frieden" in der Universität Graz
Land Steiermark, Universität Graz und das Honorarkonsulat Polens gedachten eines Jahrhunderts mit Millionen von Toten in Europa


Graz (28.10.2014). - Auf Initiative des polnischen Honorarkonsuls in der Steiermark, Landesamtsdirektor a.D. Gerold Ortner wurde am Montagabend (27.10.2014) in der Aula der Universität Graz im Rahmen eines „Festes für den Frieden" der Millionen von Todesopfern gedacht, die die beiden Weltkriege im vergangenen Jahrhundert gefordert hatten. Der Grazer Historiker Universitätsprofessor Stefan Karner nannte als Vorstand des Instituts für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte der Universität Graz und auch als Gründer und Leiter des Ludwig Boltzmann-Institutes für Kriegsfolgenforschung in seinem Festvortrag die traurigen Zahlen: 16 Millionen Tote zwischen 1914 und 1918, 25 Millionen Opfer im Zeitraum 1939 bis 1945. Einmütig unterstrichen die Festredner, dass dies eine Lehre für die Gegenwart und für die Zukunft sein müsse: Bundesratspräsident a.D. Gregor Hammerl unterstrich in Vertretung von Europalandesrat Christian Buchmann, dass dies ganz eindeutig eine große Leistung der Europäischen Union war. Der Botschafter Polens, Artur Lorkowski, erinnerte an den Beginn des Ersten Weltkrieges vor hundert Jahren mit schweren Kämpfen in Galizien.
Gekonnt gestaltet war das anschließende musikalisch-literarische Programm, das Kammersängerin Joanna Borowska-Isser mit Studierenden der Kunstuniversität Graz zusammengestellt hatte: Verschiedene Verantwortungsträger brachten dazu Texte, unter anderem von Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner, der polnischen Literaturnobelpreisträgerin Wisława Szymborska und des polnischen Freiheitskämpfers Władysław Bartoszewski. Dabei lasen Intendantin Anna Badora, Stefanie Ortner, Landtagspräsident a.D. Reinhold Purr, der Präsident des Österreichischen Schwarzen Kreuzes, Peter Rieser und der Chefarzt des Roten Kreuzes Steiemark, Berthold Petutschnigg.
Graz, am 28. Oktober 2014