Tonnenweise Wissen für rumänische Schüler
15 Paletten Bücher erreichen Rumämien
Begonnen hat alles mit einem Telefonanruf. Maria Pichlbauer vom steirischen Landesschulrat berichtete Liana Iunesch, Dozentin an der Fakultät für Sozial- und Humanwissenschaften an der Universität Hermannstadt, von Schulbuch-Mangelexemplaren, die der Veritas-Verlag einstampfen lassen wolle. Die beiden engagierten Frauen waren sich schnell einig: mit diesen Büchern könne man tausende rumänische Schüler versorgen. Die Früchte der beherzten Kooperation ließen nicht lang auf sich warten.
Mit Bücherspenden hatte Iunesch schon Erfahrungen gemacht, denn bereits im November hatte sie eine Spende von 1.600 Büchern aus Südtirol entgegen genommen. Ihre Studentinnen konnten damals noch die schweren Kisten entladen. Als jedoch Ende Jänner ein Lastwagen mit österreichischem Kennzeichen Hermannstadt/Sibiu erreichte, war klar, dass es mit dem fleißigen Anpacken ihrer Studentinnen allein nicht getan sein würde. Geladen hat der Wagen 6,3 Tonnen Bücher, das sind 15 Paletten. Schweres Gerät musste her. Helmut Lerner, Kulturreferent des Hermannstädter Forums, ließ sich nicht zweimal bitten und organisierte auf Kosten des Kulturforums einen Gabelstapler.
Nicht nur Hermannstadt profitierte vom Büchersegen, der nun folgen sollte. Lehrerinnen aus Agnetheln/Agnita, Großpold/Apoldu de Sus, Heltau/Cisnădie, Kronstadt/Braşov und Reen/Reghin konnten ebenso mit Büchern versorgt werden. Mehr als 15.000 Bücher für die Vorschulklasse bis zur 12. Klasse wurden so in den letzten Wochen schon verteilt. Die Freude vor Ort war dementsprechend groß.
Und auch Maria Pichlbauer hatte allen Grund zur Freude und zeigte sich stolz über die großartige Tatkräftigkeit aller an der Aktion beteiligten Helferinnen und Helfer. Ihr besonderer Dank galt Alfred Schneller, dem Veritas-Vertreter, der die Bücherspende des Verlags organisierte, dem Spediteur mit seinen tüchtigen Mitarbeitern, dem steirischen Landesschulrat sowie der Schulaufsicht, "weil man hier den Wert der europäischen Zusammenarbeit für die Bildung erkennt und fördert". Auch die Europäische Union spielte durch die Förderung der Netzwerke und Kontakte in der Region eine nicht unwesentliche Rolle, da "[sie] mit dem Austauschprogramm Erasmus+ Lehrer, Studenten, Schüler und Schulbehörden zusammenbringt". Nicht zuletzt galt Pichlbauers Dank natürlich Liane Iunesch. "Es macht auch mich glücklich und stolz, hier dabei sein zu dürfen. Das ist mein Europa. Da bin ich daheim."


