Fact Finding Mission in Skopje
Nordmazedonien als nächster Partner im steirischen Westbalkanschwerpunkt
Skopje (22. März 2023). - Nordmazedonien, seit 2005 EU-Beitrittskandidat, soll nach der serbischen Autonomen Provinz Vojvodina die zweite Region sein, mit der das Land Steiermark im Rahmen seines Westbalkanschwerpunktes eine Partnerschaft eingeht. Möglichkeiten zur Zusammenarbeit bestehen in einer Bandbreite von Themen, wie sich aus Vorgesprächen auf Verwaltungsebene zeigt.
Der Globalbereich Bildung, Wissenschaft und Forschung etwa bietet Anknüpfungspunkte, die von der beruflichen (Aus)Bildung - hier können sich Österreich und die Steiermark mit ihrem international renommierten System der dualen Berufsausbildung einbringen - über non-formale Erwachsenenbildung bis hin zur Zusammenarbeit im Forschungssektor reichen. Gerade bei F&E sind die mazedonischen Strukturen jenen der Steiermark ähnlich, setzt man dort doch ebenfalls auf die enge Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.
Die Kyrill-und-Method Universität, älteste und größte Hochschule des Landes, arbeitet in der so genannten Skopje Planning Region engmaschig mit den Wirtschaftsbetrieben des Zentralraums zusammen. Aus einem Business Inkubator, der vor rund 15 Jahren an der Universität, übrigens mit Unterstützung der Austrian Development Agency, gegründet wurde, sind etwa 50 Start-ups entstanden. Mittlerweile hat der Inkubator Tempo aufgenommen, ist zum Business Accelerator geworden, der Jungunternehmerinnen und Jungunternehmern Mentorings und maßgeschneiderte Programme zur Geschäftsentwicklung bereitstellt. An einer verstärkten Zusammenarbeit mit der Steiermark ist sowohl die Kyrill-und-Method Universität als auch die Skopje Planning Region interessiert. Letztere kann sich - als wirtschaftliche und gesellschaftliche Drehscheibe des Landes, die ein Drittel der mazedonischen Bevölkerung repräsentiert - eine Kooperation auch in weiteren Themenfeldern, wie Kultur und Sport, vorstellen.
Noch im Herbst dieses Jahres wird daher eine steirische Delegation unter Leitung von Europa-Landesrat Werner Amon nach Nordmazedonien reisen, um dort einerseits eine bilaterale Partnerschaft abzuschließen und, andererseits, gemeinsame Projekte auf den Weg zu bringen. Vor dem Hintergrund, dass Nordmazedonien im Sommer 2022 in "Screening"-Gespräche mit der Europäischen Union als Vorstufe zu den Beitrittsverhandlungen eingetreten ist, setzt die Steiermark mit ihrem Schritt ein weiteres wichtiges Signal auf interregionaler Ebene für die europäische Integration des Westbalkans.