SOLICO – Interregionales Corona-Management als Triebkraft für den steirischen Westbalkanschwerpunkt
Neun Länder, elf Partnerorganisationen, acht Projekt-Workshops unter steirischem Lead und als Grande Finale eine Schlusskonferenz in Graz – das sind die Eckdaten des mit 150.000 Euro aus EU-Mitteln geförderten Projektes „SOLICO – Solidarität nach der Corona-Pandemie“, das vor allem auch dem steirischen Westbalkanschwerpunkt einen zusätzlichen Booster verleiht.
Graz (26. April 2022). - Die Schlusskonferenz am Europäischen Fremdsprachenzentrum bot nicht nur in den Publikumsreihen, sondern auch auf dem Podium größtmögliche und prominente Vielfalt: So begrüßte Gastgeber Werner Amon, Landesrat für Europa, Internationale Angelegenheiten, Bildung und Personal, KAGes-Vorstandsvorsitzenden Gerhard Stark, Human Technology-Cluster-CEO Lejla Pock und Helmut Theobald Müller, COVID- und Blackout-Koordinator des Landes Steiermark, die vor den internationalen Gästen aus ihren jeweiligen Arbeitsfeldern nicht nur lessons learned ableiten, sondern eine mit den Herausforderungen der jüngsten Geschichte wachsende Anpassungsfähigkeit und Innovationskraft feststellen konnten.
Ganz im Zeichen der Resilienz gegenüber Corona, aber auch gegenüber künftigen Krisen - ob Blackout, Teuerung, Krieg in Europa oder Klimawandel - stand sodann eine Podiumsdiskussion, in die Thomas Gremsl, Ethikprofessor an der KFU Graz, Start-up-Gründerin Ines Wöckl, AHS-Landesschulsprecherin Michelle Isop sowie KLEINE-Redaktionsmanager Bernhard Olbrich die Standpunkte und Sichtweisen aus ihren höchst unterschiedlichen Arbeits- und Lebenswelten einbrachten.
„Man lernt einander kennen, versteht, wie und in welchen Strukturen sein Gegenüber arbeitet, und baut schließlich ein grenzüberschreitendes Netzwerk auf, das in seiner Nachhaltigkeit über einzelne (Krisen-) Anlassfälle hinauswirkt", so der Landesrat in seinem Eröffnungsstatement zur Konferenz.
Neue Schlagwörter des Alltags
Bei all der perspektivischen Bandbreite war man sich im Grundtenor dennoch einig: In den drei Jahren der Pandemie mögen Begriffe wie „Abstandhalten" und „Selbstisolation" plötzlich zu Schlagwörtern unseres Alltags geworden sein. Dennoch hat sich letztlich gezeigt, dass die Gemeinschaft stärker als das Individuum im Meistern großer Herausforderungen ist, das gilt auch und zumal grenzübergreifend.
Nicht zuletzt deshalb hat das Land Steiermark - Referat Europa und Internationales in der Hochphase der Pandemie und gemeinsam mit zehn Partnerorganisationen aus dem steirischen Nachbarschaftsraum den Projektantrag zu „SOLICO - Solidarität nach der Corona-Pandemie" im Programm „EU for Citizens" eingereicht.
Wesentlich für die Gewährung der Fördersumme von EUR 150.000.- durch die Europäische Union war dabei die besondere Konstellation der beteiligten Partnerregionen: Neben Ungarn haben sich mit Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien und Slowenien erstmals alle ehemaligen jugoslawischen Teilrepubliken sowie der Kosovo in ein EU-Projekt gemeinsam eingebracht.
Besonders erfreulich ist diese breite Beteiligung aus Sicht der regionalen Außenbeziehungen des Landes Steiermark. Schließlich will das Land seine Beziehungen zum Westbalkan intensivieren und damit einen Beitrag zur europäischen Integration jener sechs Westbalkanstaaten leisten, die derzeit noch weiße Flecken auf der Landkarte der Europäischen Union sind.
Booster für den steirischen Westbalkanschwerpunkt
„SOLICO" war in dem Zusammenhang also gleichsam ein Booster für den steirischen Westbalkanschwerpunkt, wurden doch gerade so genannte „Mobilitäten" aus EU-Geldern unterstützt: Während der zweijährigen Projektlaufzeit hatten Expertinnen und Experten aus Regional- und Kommunalverwaltungen, Gemeindebünden sowie NGOs die Möglichkeit, ihr Knowhow und ihre fachlichen Erfahrungen persönlich im Rahmen mehrerer Workshops in den beteiligten Projektregionen zu teilen. Bei diesen Workshops ging es nicht bloß um das organisatorische Management in Bezug auf Test- und Impfstraßen, die Versorgung von Patientinnen und Patienten in Krankenanstalten und die Bereitstellung von Masken. Ebenso wichtig war der Einblick in das new normal und die Coping-Strategien einer Gesellschaft, die erst lernen musste, mit Einschränkungen zu leben.
Natürlich entstand im Zuge dieser Mobilitäten eine neue interregionale Zusammenarbeit zwischen der Steiermark und relevanten Partnern im Westbalkanraum, ob auf Verwaltungsebene oder, darüberhinausgehend, mit wesentlichen Stakeholdern der Zivilgesellschaft. Eine hervorragende Basis für das Land Steiermark, um seine Kooperationen in seinem Westbalkanschwerpunkt voranzutreiben.
Mehr Informationen zum Projekt "SOLICO" finden Sie hier.
Zum Bericht auf www.meinbezirk.at geht es hier.
Zur Evaluierung des SOLICO-Projekts