Abschlusskonferenz des SILENT-Projekts in Brüssel
Am 21. März 2025 fand in Brüssel die Abschlusskonferenz des EU-geförderten SILENT-Projekts statt. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie gehörlose Kinder und ihre Familien bestmöglich unterstützt werden können. Die Veranstaltung war im Format eines World Cafés organisiert und bot damit einen offenen Rahmen für Diskussionen, Erfahrungsaustausch und neue Perspektiven.
Ein zentrales Thema war die Notwendigkeit, Familien mit verlässlichen und fundierten Informationen auszustatten, um ihnen informierte Entscheidungen zu ermöglichen. Besonders kritisch wurde diskutiert, dass Projekte für gehörlose Menschen häufig von hörenden Personen konzipiert werden - ohne echte Mitwirkung der Betroffenen. Die klare Botschaft lautete: „Nichts über uns, ohne uns."
Den inhaltlichen Auftakt bildete eine Keynote von Prof. Dr. Evelien Dirks von der Universität Tilburg. In ihrem Vortrag beleuchtete sie die sprachliche, sozial-emotionale und kognitive Entwicklung gehörloser und schwerhöriger Kinder im Zusammenhang mit der Eltern-Kind-Interaktion.
Anschließend konnten sich die Teilnehmenden in vier moderierten Diskussionsrunden vertiefend mit verschiedenen Themen auseinandersetzen:
SILENT: Ergebnisse, Erkenntnisse und Zukunftsperspektiven
Moderation: Katja Lenič Šalamun (InterAktion)
Bedürfnisse von Familien mit Kindern mit Behinderungen
Moderation: Elizabeth Gosme (COFACE Families Europe)
Die Bedeutung früher Fördermaßnahmen für gehörlose Kinder
Moderation: Vanessa Lopes (Koninklijk Instituut Woluwe)
Rolle und Bedürfnisse der Gehörlosengemeinschaft sowie kulturelle Identität
Moderation: Alexandre Bloxs (European Union of the Deaf)
Die Abschlusskonferenz bot nicht nur Einblick in die Ergebnisse des SILENT-Projekts, sondern schuf auch wertvolle Impulse für künftige Entwicklungen und Kooperationen. Besonders hervorgehoben wurde die Bedeutung echter Partizipation und inklusiver Ansätze, um die Lebensrealitäten gehörloser Kinder und ihrer Familien nachhaltig zu verbessern.